Die konventionelle Behandlungsmethode bei Burnout setzt im Wesentlichen auf drei Säulen: zuerst die Krankschreibung zur Entlastung, dann die Psychotherapie und die medikamentöse antidepressive Therapie.
Die Möglichkeiten gehen aber weit darüber hinaus. Die Ursachen für ein Burnout oder Depressionen sind vielschichtig und komplex. Sie können dem ökonomischen, kulturellen, gesellschaftlichen oder beruflichen Kontext entspringen. Zusätzlich haben die Persönlichkeitsmerkmale des Betroffenen einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Erkrankung.
Die Folgen einer langfristigen Stressbelastung, die letztendlich zu dem Bild eins Burnouts oder einer Depression führen, verursachen in dem Gesamtorganismus „Mensch“ eine Vielzahl von Veränderungen. Die Produktion der Hormone und Neurotransmitter ist aus dem Gleichgewicht. Diese werden unter Stress entweder zu viel produziert oder stehen nicht mehr ausreichend zur Verfügung. Die Botenstoffe, die eine Stressreaktion auslösen, lassen sich durch einen Urin- oder Speicheltest messen. Diese Messwerte bilden eine aussagekräftige Basis, um das natürliche Gleichgewicht wiederherzustellen.
Um den Stress und dessen negative Folgen dauerhaft in den Griff zu bekommen, ist ein professionelles Stressmanagement sehr hilfreich. Die Anforderungen von außen lassen sich häufig nicht ändern. Den Umgang mit diesen und die an sich selbst gestellten Anforderungen lassen sich mithilfe eines professionellen Coachings durch speziell ausgebildete Coaches unter Einbeziehung aller relevanten Parameter erlernen.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, den Zustand der Betroffenen mithilfe von Kryotherapie, Sauerstoffintervall-Atemtherapie, Ausdauertraining sowie Achtsamkeitstraining oder Meditation nachhaltig zu verbessern.
Allen Behandlungen gemeinsam ist eine ganzheitliche Philosophie, die den erkrankten Menschen mit seinen Voraussetzungen und Bedürfnissen im Ganzen betrachtet. Die Therapieentscheidung wird immer individuell getroffen – ein Schema F gibt es nicht.
In einer aktuellen Studie (Glise / Wiegner / Jonsdottir / 2020) wird beschrieben, dass ca. ein Drittel der Patienten mit dem Symptom der völligen Stress-Erschöpfung noch nach 7 Jahren nachdem sie medizinische Hilfe in Anspruch genommen haben, eine signifikant verringerte Stresstoleranz beklagen.